Laugenbrezel trifft Hummus – Ein Gesprächskreis mit Geflüchteten aus Syrien

Im Rahmen eines transkulturellen Literaturunterrichts im Fach Deutsch der 7D zum Thema ‚Flucht‘ fand ein Gesprächskreis mit Geflüchteten im Filmsaal unserer Schule statt.

Zuvor hatte die Klasse die Lektüre „Vor uns das Meer“ von Alan Gratz gelesen und sich intensiv mit dem Thema beschäftigt. In der Lektüre geht es um drei bewegende Fluchtgeschichten von 1939, 1994 und 2015. Josef ist 11, als er 1939 mit seiner Familie aus Deutschland vor den Nazis fliehen muss. Isabel lebt im Jahr 1994 in Kuba und leidet Hunger – auch sie begibt sich auf eine gefährliche Reise in das verheißungsvolle Amerika. Und der 12-jährige Mahmoud verlässt im Jahr 2015 seine zerstörte Heimatstadt Aleppo, um in Deutschland neu anzufangen.

 

Nachdem einige Fragen der Schülerinnen und Schüler offenblieben, lud die Klasse 7D Herrn Mourhaf Batous und Herrn Aeon Almussa ins Katherl ein, um mehr über ihre Fluchterfahrung zu erfahren. In einem Gesprächskreis mit unseren Schülerinnen und Schülern erzählten sie von den Gründen, die sie zur Flucht trieben und der Planung ihrer Flucht 2015 aus Syrien mit gerade einmal 15 Jahren - ohne die Begleitung eines Erwachsenen. An einer Landkarte zeigten sie ihre detaillierte Fluchtroute. Sehr authentisch schilderten sie ihre Ängste und Träume während der Flucht und berichteten über ihre gegenwärtige Zeit in Deutschland als Studenten der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt.

 

Herr Batous fand in Deutschland zu seinem Hobby, der Musik, zurück, welches ihm in Syrien verboten wurde und spielte den Schülerinnen und Schülern an seiner persischen Handtrommel. Begleitet wurde er von Herrn Duman an der Gitarre. Des Weiteren hatte die 7D die Möglichkeit, die arabische Vorspeise Hummus mit Laugenbrezeln zu kosten und gemeinsam zu musizieren.

 

 

Dieses Treffen war für unsere Schülerinnen und Schüler bereichernd und berührend. Hier einige Statements:

 

„Das Buch hat mir die Augen geöffnet. Ich habe noch nie wirklich über die Themen Krieg und Flucht oder das Zuhause verlieren und verfolgt werden, nachgedacht. Jetzt habe ich aber begriffen, wie schlimm das eigentlich ist.“ - Leo P.

 

 

„Die Lektüre führt mir vor Augen, dass so etwas auch heute immer wieder passiert und nicht nur vor Jahrzehnten wie bei Josefs Flucht vor den Nazis aus Deutschland geschehen ist.“ - Franziska H.

 

 

„Ich finde, man sollte sich mehr für Flüchtlinge in Deutschland einsetzen: Klamotten, Spielzeuge und Haushaltswaren spenden oder auch bei der Wohnungs- oder Jobsuche helfen und ihnen die Stadt bzw. Schule zeigen.“ - Hannah K.