Latein
Wir stellen Ihnen die Leistungen des Faches und die bekanntesten Schulautoren vor. Wir erklären, warum Latein eine gute Wahl für Ihr Kind ist, und helfen so bei der Entscheidungsfindung. Wir bieten interessante Links zum Thema Latein an. Außerdem können Sie Ihr Latein-Wissen testen und Arbeitsblätter oder Übungsmaterialien downloaden. Sie finden hier natürlich auch weitere Informationen sowie Stimmen zur Bedeutung des Faches Latein. Und wer gerne liest, wird sicherlich in unseren Lektüretipps fündig werden.
Latein? Logisch!
I. Welche Vorteile bringt es, Latein als 2. Fremdsprache zu wählen?
Vertiefte Sprachkompetenz In unserer immer enger zusammenwachsenden – globalisierten – Welt wird niemand ohne die Kenntnis mehrerer Fremdsprachen sowie die Beherrschung seiner Muttersprache Erfolg haben können.
a) solide Basis für das Erlernen anderer europäischer Fremdsprachen Latein stellt für fast alle europäischen Sprachen, besonders die romanischen, sogar die slawischen, das Fundament dar; selbst 60 Prozent des englischen Wortschatzes stammen aus dem Lateinischen.
b) wertvolle Ergänzung zum Fach Deutsch Die logische Struktur der lateinischen Sprache ermöglicht immer wieder Einblicke in das Funktionieren einer Sprache überhaupt; muttersprachliche Kompetenz, das heißt, die Fähigkeit, seine Gedanken angemessen ausdrücken zu können, wird durch die Beschäftigung mit dem Lateinischen entscheidend gefördert. Seit einigen Jahren wird in der achten Jahrgangsstufe ein bayernweiter Deutschtest durchgeführt. Dabei hat es sich am Katharinen-Gymnasium jedes Mal gezeigt, dass die Klassen mit Schülern, die Latein als zweite Fremdsprache gewählt hatten, am besten abschnitten.
c) Verständnishilfe für viele Fremd- und Lehnwörter Wir alle sprechen täglich Latein: Unser Alltagsdeutsch, ganz zu schweigen von bestimmter Fachterminologie, ist geprägt von einer Fülle von Wörtern, die als Fremd- oder Lehnwörter Eingang in die deutsche Sprache gefunden haben; diese Tatsache erleichtert Schülern das Erlernen und Behalten des lateinischen Wortschatzes ungemein.
2. Schulung des Denkens und Lernens Die bereits erwähnte strenge Ordnung der lateinischen Sprache ließ Texte von überwältigender Prägnanz und Klarheit entstehen und verhilft zu methodischem und konsequentem Lernverhalten. Da jede Silbe, jeder Buchstabe den Sinn eines Wortes und somit eines Satzes wesentlich verändern kann, wird der Schüler darauf trainiert, einen vorgelegten Text gründlich zu analysieren. Anders als im Unterricht der modernen Fremdsprachen stehen im Lateinischen das Verstehen und Übersetzen im Vordergrund und nicht das „Einschleifen” von Sprachmustern. Das wirkt einer flüchtigen und oberflächlichen Aufnahme von Texten und Inhalten intensiv entgegen.
3. Vermittlung wesentlichen europäischen Kulturguts Europa ist keine heterogene Masse; wir Europäer sind Erben der lateinischen Kultur: Nicht nur das sprachliche Fundament eint unseren Kontinent: Theater, Literatur, Philosophie, Religion, Wissenschaft – die ganze europäische Geistes- und Naturwissenschaft wächst auf dem Nährboden des Lateinischen. Die römische Architektur, das römische Rechtsdenken, die römische Lebensart haben uns alle geprägt. Der Lateinunterricht vermittelt hier tief gehende Einblicke und verhilft so zu einem besseren Verständnis unserer Herkunft und unserer Zukunft.
4. Beschäftigung mit den Grundfragen menschlicher Existenz Neben der kulturhistorischen Dimension werden im Lateinunterricht auch viele philosophische Fragen behandelt. Die antiken Autoren befassten sich vor 2000 Jahren in sehr kompetenter Weise mit Themen, die bis heute nichts von ihrer Aktualität eingebüßt haben:
- Wie soll man seine Lebenszeit nützen?
- Sind materielle Güter erstrebenswert?
- Welche Verantwortung trägt der Einzelne für den Staat?
- Warum ist die Beziehung zwischen Frau und Mann so kompliziert?
5. Erwerb des Latinums als wichtige Voraussetzung für das Studium „Das Gymnasium vermittelt die allgemeine Hochschulreife.” Viele Fachbereiche der Universitäten verlangen das Latinum als Studienvoraussetzung, damit der Student die Inhalte seines Faches besser verstehen kann. Wenn Sie nähere Informationen erhalten möchten, klicken Sie bitte hier!
6. Keine frühzeitige Entscheidung gegen den neusprachlichen Zweig am KG Das Katharinengymnasium führt eine neusprachliche Ausbildungsrichtung, deren Bedeutung, wie oben erwähnt, in Zukunft zunehmen wird. Wer sich bei der Wahl der 2. Fremdsprache gegen Latein entscheidet, entscheidet sich zugleich gegen den neusprachlichen Zweig, in dem mit Französisch als 3. Fremdsprache unterrichtet wird. Nach unserer Ansicht sollte die Alternative nicht heißen „Latein oder Französisch”, sondern „Latein und Französisch”, im neusprachlichen Zweig.
II. Wie ist der Lateinunterricht aufgebaut?
Phase des Spracherwerbs (Jahrgangsstufen 6 bis 8): Hier werden anhand vereinfachter lateinischer Originaltexte in abwechslungsreicher Methodik die notwendigen Sprachkenntnisse vermittelt. Der sinnvolle Einsatz von Computer-Lernprogrammen unterstützt die Arbeit mit unseren Übungsbüchern. Der Unterricht ist eng verzahnt mit Einblicken in die römische Kultur und ihr Fortleben. Die Schulaufgaben basieren in erster Linie auf Übersetzungen; es gibt keine Diktate. Lektürephase (ab Jahrgangsstufe 9): Das erworbene Wissens wird bei der Beschäftigung mit lateinischen Originaltexten und deren Wirkungsgeschichte angewendet; neben der Übersetzung stehen die Interpretation und die Wertung der Inhalte im Vordergrund.
Einen Überblick über die wichtigsten im Unterricht behandelten Autoren finden Sie hier.
Dies Latinus
Lateinischer Trubel am Katharinen-Gymnasium
Am 14. Februar fand zum ersten Mal ein Dies Latinus für die Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen an unserer Schule statt. In einem Programm von 90 Minuten konnte dabei jede Fünftklässlerin und jeder Fünftklässler einen Einblick in die Welt der Römer, deren Kultur und Sprache, aber auch in die Zeit der Römer in unserer Region gewinnen. So wurden in den einzelnen Workshops die Themen römische Kleidung, römisches Essen, das Kolosseum, Papyrus und die lateinische Schrift und Sprache mal actiongeladen, mal kontemplativ, aber immer informativ und zum Mitmachen nahegebracht. Darüber hinaus gab es eine kleine Ausstellung zum römischen Erbe in der Region.
Unsere Fünftklässler wissen nun also, wie lange es dauert, eine Toga anzulegen, was die Römerin oder der Römer so generell anhat, was und wie man als Römer isst, vor allem dass römisches Essen auch richtig gut schmecken kann, wie und worauf man geschrieben hat und was man alles als Mensch vor ungefähr 2000 Jahren am und im Kolosseum bewundern oder wovor man sich mit Schrecken abwenden konnte.
Natürlich kann Latein auch richtig Spaß machen, wie die Schülerinnen und Schüler der Klassen 8a und 8b zeigten, die mit lateinischen Spielen für jede Menge Gaudi und Spannung sorgten.
Dass man Latein sprechen kann, bewies eine Schülergruppe der Klassen 9a und 9b, die „Rubricapula et lupus improbus“, eine witzige Kurzversion des Grimm`schen Märchens „Rotkäppchen und der böse Wolf“, in lateinischer Sprache aufführte; natürlich mit deutschen Untertiteln, damit jeder Nicht-Latinist dem Ganzen folgen konnte.
Wem das noch nicht genügte, konnte sich anhand einer kleinen Ausstellung informieren, welche Spuren die Römer in der näheren und etwas weiter entfernten Umgebung hinterlassen hatten. So erfuhr man Wissenswertes über die römische „Bundeswehr“, ihre Stützpunkte und Aufgaben, indirekt wurde ebenso aber immer wieder deutlich, dass Latein lange lange Zeit Weltsprache und Träger lateinischer Kultur war.
Da viele Lateinschülerinnen und -schüler der Jahrgangsstufen 6 bis 10 vorbereitend mitwirkten und schließlich auch als Tutoren und Ausstellungsführer agierten, gestaltete sich der Dies Latinus nicht nur zu einer Veranstaltung für die Jüngsten an unserer Schule, sondern war vielmehr ein jahrgangsstufenübergreifendes Projekt für viele Klassen des Fachs Latein.
Stefan Hahnemann
Lehrplan
Der Lateinunterricht fördert durch intensive Beschäftigung mit der lateinischen Sprache und Literatur die Einsicht, dass die griechisch-römische Antike ein wichtiges Fundament der europäischen Kultur ist und in vielen Bereichen bis in die Gegenwart fortwirkt. Indem das Fach eine Brücke zwischen Antike und Moderne spannt, trägt es entscheidend dazu bei, ein Bewusstsein europäischer Identität zu schaffen, und erzieht allgemein zu Weltoffenheit und einem vorurteilsfreien Umgang mit fremden Kulturkreisen. Viele Fragen und Themen, mit denen sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen anhand der lateinischen Texte befassen, sind von zeitloser Gültigkeit und betreffen ihre eigene Erfahrungswelt. Die Suche nach Antworten und Lösungen veranlasst sie, sich mit tradierten Werten auseinanderzusetzen, dabei eigene Überzeugungen zu entwickeln und immer wieder neu zu überdenken. Das Erlernen des Lateinischen vermittelt den Schülern zudem grundlegende sprachliche und damit verbunden kognitive Fähigkeiten, die ihnen in anderen Fächern sowie in Studium und Beruf zugutekommen. Vor allem in den romanischen Sprachen, die sich auf der Basis des Lateinischen entwickelt haben, können sie ihre Kenntnisse des lateinischen Wortschatzes und der Grammatik mit großem Nutzen anwenden. Zum vollständigen LehrplanPlus.
Links
Pegasus-Onlinezeitschrift
Pegasus ist ein wissenschaftliches Periodikum zur Didaktik und Methodik der Fächer Latein und Griechisch.
Liste mit Lateinischen Redewendungen
Bei diesem Wikipedia-Artikel findet man alle wichtigen lateinischen Redewendungen und Sprichwörter nach dem Alphabet sortiert.
Latein als Studienvoraussetzung
Eine Information des Deutschen Altphilologenverbandes
Latein an Schule und Uni
Anregungen, Tipps, Übersetzung, Grammatik, Übungen, Lernspiele, Hilfen für die Lektüre (Texte und Links: Cäsar, Cicero, Ovid, Sallust, Seneca, Plinius, Tacitus, Vergil...)
Nuntii Latini
Nachrichten in lateinischer Sprache
Lektüretipps
Bücher sind Freunde, Bücher sind Lehrer
- das wussten auch die Römer. Jugendlichen, die an der römischen Antike interessiert sind und spannende Unterhaltung lieben, können deshalb folgende Bücher zur Lektüre empfohlen werden:
- Eilis Dillon, Im Schatten des Vesuv
- Josef Karl Grund, Asche über Pompeji
- Josef Karl Grund, Zwei Leben für Hannibal
- David Macaulay, Eine Stadt wie Rom
- Hans Dieter Stöver, Quintus geht nach Rom
- Hans Dieter Stöver, Quintus in Gefahr
- Hans Dieter Stöver, Quintus setzt sich durch
- Hans Dieter Stöver, Das römische Weltwunder
- Hans Dieter Stöver, Die Akte Varus
- Hans Dieter Stöver, David und Esther allein in Rom
- Henry Winterfeld, Caius, der Lausbub aus dem alten Rom
Wer tiefer in die Materie eindringen möchte, findet in folgenden Sachbüchern Informationen:
- Karl Bayer, Nota bene
- Hans-Jörg Kellner, Die Römer in Bayern
- Bernhard Kytzler, Unser tägliches Latein
- Helmut Seitz, Wo Bayerns Römer lebten
- Günter Ulbert, Thomas Fischer, Der Limes in Bayern
- Carl Vossen, Mutter Latein und ihre Töchter
Autoren
Hier finden Sie Informationen zu den wichtigsten im Unterricht behandelten lateinischen Autoren:
- Gaius Iulius Caesar, der Machtpolitiker
- Gaius Valerius Catullus, der Leidenschaftliche
- Marcus Tullius Cicero, der Redner und Politiker
- Quintus Horatius Flaccus, der philosophische Lyriker
- Titus Livius, der Geschichtsschreiber
- Quintus Gratianus Maradona, der Sportler (exklusiv am Katharinen-Gymnasium)
- Marcus Valerius Martialis, der Aggressive
- Cornelius Nepos, der Biograph
- Publius Ovidius Naso, der Frivole
- Gaius Petronius Arbiter, der Genießer
- Lucius Annaeus Seneca, der Philosoph
- Publius Vergilius Maro, der römische Nationaldichter
Die Informationen sind dem „Lexikon der Antike” (Verlag Directmedia 2004; ISBN 3898534189) entnommen und behutsam überarbeitet worden.
Harry Potters Zaubersprüche
Dass Latein eine hervorrragende Basis für das Erlernen anderer Sprachen bietet, ist uns bekannt; dass es das Medium für die Vermittlung der europäischen Kultur darstellt, ist uns geläufig; dass es eine Sprache voller Zauber ist, ahnen wir. Seit Kurzem wissen wir: Es ist eine Sprache, mit der man auch zaubern kann.
Die „Harry-Potter”-Heptalogie Joanne K. Rowlings liegt vor; sie entführt uns „Muggel” (nichtmagische Menschen) in eine Welt, in der Hexen und Zauberer ihr Unwesen treiben. Eine Fülle dieser – uns zunächst unerklärlichen – Geschehnisse werden durch Zaubersprüche verursacht, deren Mehrzahl bei näherer Betrachtung eine frappierende Ähnlichkeit mit lateinischen Begriffen aufweist.
Romani ante Portas
„Die Römer stehen vor der (Haus)-Tür!” – Wir brauchen nur die Augen zu öffnen, um überall ihre Spuren wahrzunehmen: von den Fundamenten einer villa rustica bei Gaimersheim über die Reste des Castells in Kösching und die einzigartigen Römerboote von Oberstimm bis hin zum „Weltkulturerbe Limes” – wir leben gleichsam auf römischem Boden.
Das P–Seminar „Romani ante portas” hat eine Foto- und Textdokumentation der wichtigsten römischen Relikte in der Umgebung Ingolstadts erstellt. Auf den folgenden Seiten - coming soon!! - können Sie sich über die wichtigsten Standorte der Römer in unserer Region informieren.