"Die Zetrennlichen" - Theaterbesuch der Jahrgangsstufe 6
Am 3. Mai 2022 besuchte die Klasse 6d zusammen mit der 6a und den Deutschlehrerinnen Frau Dr. Thurner-Uhle und Frau Dietrich das Stadttheater Ingolstadt. Am Tag davor waren bereits die Klassen 6b, 6c und 6e dort gewesen. Wir alle sahen das Werk „Die Zertrennlichen“ (Les séparables) von Fabrice Meloquio. Das Stück, das von nur zwei Schauspielern in der Werkstattbühne aufgeführt wird, ist für SchülerInnen ab neun Jahren geeignet und dauert circa eine Stunde. Nach der Vorstellung gingen wir zu Fuß zur Schule zurück.
Da das Katharinen-Gymnasium eine Patenschaft mit dem Stadttheater hat, ist es für jede Klasse vorgesehen, einmal im Jahr ein Theaterstück zu besuchen. Wegen Corona hat es im letzten Schuljahr leider nicht geklappt, deshalb haben wir uns dieses Jahr umso mehr gefreut.
Zum Inhalt:
In dem Stück „Die Zertrennlichen“ geht es um einen Jungen namens Romain und ein Mädchen namens Sabah, das algerische Wurzeln hat. Sie sind beide neuen Jahre alt und wohnen in einem großen Mehrfamilienhaus in Frankreich. Romain liebt das Galoppieren auf seinem Schaukelpferd, Sabah verkleidet sich als Indianerin mit Feder im Haar. Beide gehen auf die gleiche Schule und verstehen sich gut. Nach einer Weile wird mehr aus ihrer Freundschaft und sie merken, dass sie ineinander verliebt sind. Sie flüchten in ihre Fantasiewelt und erleben viele Abenteuer, doch bald wird klar, dass die Eltern der beiden ihre Zuneigung nicht akzeptieren. Romains Eltern sind Rassisten und voller Vorurteile gegen Sabahs algerische Familie. Es kommt zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen den Vätern und schließlich zieht Sabahs Familie weg. Die vorher Unzertrennlichen sind nun doch getrennt worden. Es vergehen elf Jahre und Romain fängt an, nach Sabah im Internet zu suchen. Doch es gibt so viele Sabahs im Netz ...
Rezensionen von verschiedenen Schülergruppen:
Das Bühnenbild war zum größten Teil aus Holz angefertigt und sehr kreativ. Auf der linken Seite war ein Holz-Tipi, in dem das Bett von Sabah stand, auf der rechen Seite befand sich ein rechteckiges Gestell aus Holz, das das Zimmer von Romain darstellen sollte. In diesem hing ein Blechfass an vier Seilen, das sein Schaukelpferd verkörperte. Im Hintergrund der Bühne war ein durchsichtiges Seidentuch aufgehängt, mit dem durch Schatten der Wald dargestellt wurde. Wenn die Schauspieler dort hinten entlangliefen, sah es so aus, als wären sie im Wald. Aufgrund des gelungenen Bühnenbildes konnte man sich gut in das Stück hineinversetzen.
Die beiden Schauspieler verkörperten mehrere Figuren: Romain und Sabah, aber teilweise auch ihre Eltern. Dazwischen traten sie auch manchmal wie eine Art Erzähler auf. Darüber hinaus haben sie gesungen und mit Schattenbildern gearbeitet. Insgesamt war das Stück sehr vielseitig. Das Ende war offen, daher blieb unser Interesse groß und wir hätten gerne die Geschichte weiter miterlebt. Die Aufführung hat dem Publikum wohl gefallen, da am Ende sehr viel geklatscht wurde und die Schauspieler noch zweimal auf die Bühne kamen.
Die Schauspieler schafften es, Kinderrollen realistisch zu verkörpern, obwohl sie selber erwachsen sind. Auch die Kostüme haben gut zu den Charakteren der Figuren gepasst. Der Cowboy Romain wurde mit kariertem Hemd und Hut gezeigt, Sabah trug das Kleid einer Indianerin. Da das Ende offen war, war man erst etwas verwirrt und unzufrieden, aber es reizte auch zum Nachdenken, wie die Geschichte ausgehen könnte. Das Thema Rassismus betrifft im wirklichen Leben oft schon Kinder, genau wie die beiden Figuren im Stück, die anfangs neun Jahre alt sind. Deshalb ist das Theaterstück für Kinder ab neun, aber auch noch für Jugendliche gut geeignet.
Klasse 6d