Röntgen - Ein medizinhistorischer Workshop
Am 26. Oktober 2021 besuchten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9e zusammen mit ihrer Lehrkraft Dr. Patricia Krause das Deutsche Medizinhistorische Museum in Ingolstadt, um dort an einem Workshop zum Thema Röntgen teilzunehmen. Die Schülerinnen und Schüler berichten über diesen für alle sehr beeindruckenden Unterrichtsgang:
Das Thema passte perfekt zu uns, da viele sich letztes Jahr im Homeschooling für den Geschichtsunterricht über die Erfindung des Röntgens freiwillig informiert hatten. Somit wussten wir im Groben schon ungefähr worum es ging.
Als wir ankamen, begrüßten unsere Referentinnen, Julia Schwimmer und Natalie Schlirf, uns sehr herzlich. Im Anschluss ging es gleich sehr spannend los. Frau Schlirf, die hiesige Museumspädagogin, gewährte erst einmal einen kurzen Überblick über Wilhelm Conrad Röntgen, einen Physikprofessor, der eher zufälligerweise die Röntgenstrahlung entdeckte. Diese neue Technik veränderte und verbesserte die damalige Medizin und Behandlung von Patienten enorm in vielerlei Hinsicht.
Nachdem wir nun den geschichtlichen Standpunkt hatten, erklärte Frau Schwimmer, eine Mathe und Physik Lehrerin an der Fos/Bos, wie die Röntgenstrahlung überhaupt eigentlich funktioniert und entsteht. Dadurch wurden wir auch darauf aufmerksam, dass diese „wunderbare“ Erfindung gar nicht so ohne Konsequenzen war.
Nach einem Einblick in die medizinischen Aspekte des Röntgens durch Frau Schlirf durften wir uns in drei Gruppen aufteilen und auf drei Stationen verteilen.
An der ersten Station zeigte Frau Schlirf uns eine Art historisches Fotoalbum, in dem Abzüge von Röntgenbildern zu sehen waren, mit der jeweiligen Krankengeschichte daneben. Das Buch hatten die Patienten der Herzogin Marie José, der Besitzerin der Augenklinik Herzog Carl Theodor, zu ihrem 61. Geburtstag geschenkt, um sich zu bedanken, dass sie in der zum Lazarett umfunktionierten Augenklinik behandelt werden durften. (Bild 1)
Frau Schwimmer erklärte uns ein historisches Röntgengerät von der Firma Siemens, das im 2. Weltkrieg benutzt wurde, und ein Pedoskop. Dieses wurde lange Zeit in gehobeneren Schuhgeschäften verwendet, um Werbung zu machen und zu zeigen, wie gut doch der Schuh passe, was einfach nochmal veranschaulicht, wie sorglos die Menschen mit der Strahlung umgingen. (Bilder 2,3)
Die dritte Gruppe durfte sich Patientenakten aus dem ersten Weltkrieg ansehen und die dazugehörigen Röntgenbilder zuordnen. Außerdem wurden uns noch ausgemusterte, moderne Schutzkleidung aus dem Klinikum Ingolstadt zur Verfügung gestellt, welches wir uns ansehen und anprobieren konnten. (Bilder 4,5,6)
Da wir uns jetzt selbst ein Bild verschafft hatten, gab uns Frau Schwimmer noch einen kurzen Einblick in die chemischen Aspekte von zu hoher Strahlenbelastung. Anhand des traurigen Schicksals einer Röntgenassistentin, die aufgrund von Verstrahlung verstorben war, klärten wir in einem kleinen Rollenspiel die damaligen Standpunkte zu diesem Thema.
Nachdem die sehr informativen knappen zwei Stunden des Workshops vorbei waren, kehrten wir wieder zur Schule zurück.