Das Poesieteam verzaubert das Katherl
90 Minuten - länger durfte der Abend der Poesie, der am 30. September 2020 stattfand, nicht dauern, auch die Kunst steht natürlich im Zeichen der Pandemie. Der Zeitplan musste demnach straff angelegt werden, es gab eine feste Sitzordnung mit Abstand und nur eine kurze Pause. All das klingt so gar nicht lyrisch und romantisch. Aber als dann die herrlich zarten Klänge von Lilja Teckentrup, die den Abend wie letztes Jahr mit ihrer Ukulele umrahmte, durch die Sporthalle wehten, war alles vergessen. Und dann folgte Gedicht auf Gedicht, sprachliche Preziosen über die Schönheit des Frühlings, das Jungsein in all seinen Farben oder die Suche nach Freiheit, Liebe und Sinn, aber auch politische Statements fehlten nicht wie etwa das großartige „Black lives matter“ von Aurelia Workneh (Q11). Das Poesieteam unter Leitung von Michael Ernest besteht aus etwa 20 lyrikbegeisterten Schülerinnen und Schülern zwischen 15 und 18 Jahren. In diesem Jahr haben die jungen Leute bereits zwei umfassende Bände mit selbst verfassten Gedichten herausgegeben, zuletzt im Juni die „Corona Edition“, 200 Seiten geballte Lyrik, die in der Zeit des Lockdowns entstanden ist und sich als Feier von Fantasie und Lebenslust gerade in widriger Zeit versteht. Dieser Geist prägte auch den Abend der Poesie, der von Laura Benic und Clara Drechsler (beide Q12) charmant und schlagfertig moderiert wurde. An dessen Ende stand treffend eine „Hymne aufs Schreiben“, mit der Nina Streitenberger (Q12) die Begeisterung für die Lyrik in mitreißenden Versen auf den Punkt brachte. Danach war tatsächlich noch Zeit für insgesamt neun Zugaben, bevor Lilja Teckentrup die Veranstaltung mit dem magischen Song „In the end“ würdevoll abschloss. Den großen Applaus hatte sich das Poesieteam absolut verdient.
Michael Ernest
Es lebe die Poesie: ein wunderbarer Abend am Katherl
„Spät in der Nacht / liegen wir manchmal noch wach. / Wir liegen schlaflos im Bett. / Sind wir zu blöd, zu hässlich oder einfach zu nett?“ Diese nachdenklichen Verse stammen aus einem Gedicht von Anna-Lena Ruckgaber (9+d), mit dem am vergangenen Mittwoch (29. Mai) der erste Abend der Poesie bei uns am Katharinen-Gymnasium endete; jedenfalls fast, denn noch standen die zart-melancholischen Klänge von Lilja Teckentrup (9d) aus, deren selbst komponierter Piano-Song „Happy for you“ das zahlreiche Publikum in der Aula dann zum Abschluss noch einmal begeistert applaudieren ließ wie zuvor schon so oft. Die Veranstaltung, die vom Team der Schülerzeitung „Concrete“ organisiert wurde, bot eine große Vielfalt an Themen, Stimmungen und lyrischen Formen; alle Gedichte, Slam Poetry-Texte und Lieder, die in den knapp zweieinhalb Stunden von den Schülerinnen und Schülern (und auch ein paar Lehrern) vorgetragen wurden, hatten aber etwas gemeinsam: Sie alle sind von den jungen Poeten selbst verfasst worden – und alle ohne Ausnahme bewiesen ein erstaunliches Niveau, das die Zuschauer verblüffte und in den Bann zog. Die Atmosphäre war konzentriert und locker, besinnlich und euphorisch, mal lustig und dann wieder sehr ernsthaft und traurig, ja nicht selten all dies zugleich. Es ging um die ganze Bandbreite unseres Lebens mit all seinen Höhen und Tiefen, seinen schönen und dunklen Seiten. Nicht zuletzt wurde der Abend zu einer Feier der jugendlichen Kreativität und der Poesie, die so viel Kraft besitzt. Durch die Veranstaltung führten äußerst charmant und mit viel Esprit Michèle Mühlbauer (10b) und Kujtim Avdija (Q11). Der Anlass für den Abend war das Erscheinen des von der Schülerzeitung herausgegebenen Lyrik-Bandes mit seinen genau 100 Seiten, der bis zum Ende des Schuljahres noch zu diversen Gelegenheiten erworben werden kann.
Michael Ernest