Licht ist eine elektromagnetische Welle. Es ist also ein dem akustischen entsprechender optischer Dopplereffekt zu erwarten. Aber zwischen Schallwellen und Lichtwellen gibt es einen wesentlichen Unterschied: Licht benötigt kein Wellenmedium.
Beim akustischen Dopplereffekt mussten wir folgende Unterscheidung treffen:
Sich im Vakuum ausbreitende elektromagnetische Wellen hingegen haben keinen Wellenträger, relativ zu dem wir einen Lichtsender oder -empfänger als ruhend oder bewegt festlegen könnten. Jeder kann mit gleichem Recht von sich behaupten, er ruhe, während sich der andere bewegt. Die Lichtgeschwindigkeit \(c\) im Vakuum: 299792458 m/s, mehr als eine Milliarde km/h ist in allen Bezugssystemen gleich. Darauf basiert die Spezielle Relativitätstheorie. Es gibt nur eine Relativgeschwindigkeit \(v\) zwischen Sender und Empfänger. Die beiden Formeln müssten bei gleichem \(v\) und \(f_S\) die selbe Empfängerfrequenz \(f_E\) liefern. Tun sie aber nicht!
Weil wir die Rechnung ohne die Zeitdilatation gemacht haben. Nach relativistischer Korrektur mit dem Lorentzfaktor $$\gamma = \frac{1}{\sqrt{1-\frac{v^2}{c^2}}}$$ erhalten wir:
Ein Sender strahlt elektromagnetische Wellen mit der Frequenz \(f_S\) ab. Die ausgesandten Wellenfronten haben den zeitlichen Abstand \(T_S\) einer Schwingungsdauer.
Na toll. Immer noch zwei verschiedene Formeln. Lass dich nicht täuschen. Tatsächlich sind (1') und (3') äquivalent, weil $$\frac{c}{c-v}\cdot \sqrt{1-\frac{v^2}{c^2}}=\frac{c+v}{c} \cdot \frac{1}{\sqrt{1-\frac{v^2}{c^2}}}$$ Beide Seiten der Gleichung kann man zu $$\sqrt{\frac{c+v}{c-v}}$$ vereinfachen.
Nähern sich Sender und Empfänger egal, wer als bewegt oder ruhend betrachtet wird elektromagnetischer Wellen mit der Relativgeschwindigkeit \(v\), so ist die Empfangsfrequenz \(f_E\) größer als die Sendefrequenz \(f_S\) und es gilt: $$f_E=\sqrt{\frac{c+v}{c-v}}\cdot f_S \qquad (5)$$
Entfernen sich Sender und Empfänger voneinander, müssen wir ausgehend von Formel (2) Sender entfernt sich vom ruhenden Empfänger $$f_E=\frac{c}{c+v}\cdot f_S$$ und Formel (4) Empfänger entfernt sich vom ruhenden Sender $$f_E=\frac{c-v}{c}\cdot f_S $$ nach analoger Vorgehensweise in Formel (5) nur \(+\) und \(-\) vertauschen.
Entfernen sich Sender und Empfänger egal, wer als bewegt oder ruhend betrachtet wird elektromagnetischer Wellen mit der Relativgeschwindigkeit \(v\), so ist die Empfangsfrequenz \(f_E\) kleiner als die Sendefrequenz \(f_S\) und es gilt: $$f_E=\sqrt{\frac{c-v}{c+v}}\cdot f_S \qquad (6)$$
Das sichtbare Spektrum elektromagnetischer Wellen erstreckt sich mit zunehmender Frequenz abnehmender Wellenlänge von Rot über Gelb, Grün, Blau bis Violett. Diesbezüglich bezeichnet man eine
Ja. Schon mal im knietiefen Wasser am Strand entlang gelaufen? Bremst heftig.
So ergeht es auch Licht im Wasser (oder in anderen Medien mit einem
Brechungsindex \(n \gt 1\)). Dort breitet sich Licht
langsamer
nur
0,23 statt 0,30 Millionen km pro s
aus als in Luft oder Vakuum.
Deshalb können Teilchen unter Einhaltung des Tempolimits \(c_{\text{ Vakuum}}\) Licht in einem Medium
überholen.
Wenn sie elektrisch geladen sind, tritt dabei der
Tscherenkow-Effekt
benannt nach Pawel Tscherenkow, sowjetischer Physiker (1904-1990)
auf: Das Teilchen polarisiert Atome des Mediums und es ensteht
elektromagnetische Strahlung in senkrechter Richtung zur Mantelfläche eines Kegels, den das
Teilchen hinter sich her zieht. So wie der Düsenjet den Machschen Kegel.
Diese Tscherenkow-Strahlung ist beispielsweise im Wasser zwischen den Brennelementen in Atomreaktoren als
blaues Glühen
beobachtbar.
Die Betastrahlung der Spaltprodukte besteht nämlich aus Elektronen, die im Wasser schneller als das Licht
sind.
In Teilchendetektoren wird der Tscherenkow-Effekt zum Nachweis schneller geladener Teilchen verwendet.
Und wozu kann man das gebrauchen?
erstellt von C. Wolfseher