Bislang haben wir die Gauß-Funktion nur für binomialverteilte Zufallsgrößen \(X\) benutzt. Ihre Anwendung ist jedoch viel weitreichender, wie folgendes Beispiel zeigt:
Sei \(X_1\) die Augenzahl beim Würfeln. Alle sechs Werte von \(X_1\) sind gleichwahrscheinlich, \(X_1\) ist also nicht binomialverteilt. Das Histogramm zeigt keine Ähnlichkeit mit der (nichtstandardisierten) Dichtefunktion \(\varphi_{\mu\sigma}\) \((\mu=3,5;\, \sigma^2=\frac{35}{12})\):
Nun würfeln wir zweimal und bilden die Summe \(X=X_1+X_2\) der beiden Augenzahlen. Wir vergleichen wieder das Histogramm von \(X\) mit dem Graphen von \(\varphi_{\mu\sigma} \, (\mu=7;\, \sigma^2=\frac{35}{6})\) und erkennen die Ausprägung einer glockenförmigen Gestalt:
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Offensichtlich wird die Näherung um so besser, je größer die Anzahl der Würfe ist (hier 4 Würfe):
Vergleiche selbst:
Die integrale Näherungsformel gilt tatsächlich nicht nur für binomialverteilte Zufallsgrößen, sondern für jede Zufallsgröße, die sich aus Summanden unabhängiger Zufallsgrößen zusammensetzt. Diese tiefgründige Entdeckung ist die Aussage vom Zentralen Grenzwertsatz 1901 bewiesen von Alexander M. Ljapunow :