Im dargestellten RC-Kreis kann man den Kondensator mit der Kapazität C über den Widerstand R aufladen (A) oder entladen (E).
Das folgende Diagramm zeigt den zeitlichen Verlauf des Stroms I und der Spannung UC am Kondensator.
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Kausalkette des Ladevorgangs (ausgehend vom vollkommen entladenen Kondensator):
Die Spannung des Netzgeräts U0 ist gleich der Summe der Teilspannungen UR am Widerstand und UC am Kondensator (Kirchhoffsche Maschenregel): UR+UC=U0R⋅I+QC=U0R⋅˙Q+QC=U0˙Q+1R⋅C⏟λ⋅Q=U0R Mit der Substitution λ=1R⋅C erhalten wir die Differentialgleichung ˙Q+λ⋅Q=U0R mit der Lösung
Wegen UC=QC ergibt die Division von Q(t) durch C den zeitlichen Verlauf der Kondensatorspannung:
Die Kondensatorspannung startet also bei UC(0)=U0(1−e−λ⋅0)=0 und nähert sich asymptotisch der Spannung des Netzgeräts: limt→∞[U0(1−e−λ⋅t)]=U0
Die Ableitung von Q(t) liefert den zeitlichen Verlauf des Ladestroms: I(t)=Q′(t)=(Q0−Q0⋅e−λ⋅t)′=0−Q0⋅(−λ)⋅e−λ⋅t=Q0R⋅C⋅e−λ⋅t=U0R⏟I0⋅e−λ⋅t und damit
Der Strom fällt also exponentiell von I(0)=I0⋅e−λ⋅0=I0=U0R auf limt→∞(I0⋅e−λ⋅t)=0 ab.
Die Halbwertszeit TH beträgt dabei e−λ⋅TH=12eλ⋅TH=2λ⋅TH=ln2TH=ln2λ Mit λ=1R⋅C erhalten wir
Kausalkette des Entladevorgangs (ausgehend vom geladenen Kondensator):
Nach Abtrennung des Netzgeräts verbleiben die Teilspannungen UR am Widerstand und UC am Kondensator und es gilt (Kirchhoffsche Maschenregel): UR+UC=0R⋅I+QC=0R⋅˙Q+QC=0˙Q+1R⋅C⏟λ⋅Q=0 Mit der Substitution λ=1R⋅C erhalten wir die Differentialgleichung ˙Q+λ⋅Q=0 mit der Lösung
Wegen UC=QC ergibt die Division von Q(t) durch C den zeitlichen Verlauf der Kondensatorspannung:
Die Spannung fällt also exponentiell von UC(0)=U0⋅e−λ⋅0=U0 auf limt→∞(U0⋅e−λ⋅t)=0 ab.
Die Ableitung von Q(t) liefert den zeitlichen Verlauf des Ladestroms: I(t)=Q′(t)=(Q0⋅e−λ⋅t)′=Q0⋅(−λ)⋅e−λ⋅t=−Q0R⋅C⋅e−λ⋅t=−U0R⏟I0<0⋅e−λ⋅t und damit
Der Entladestroms startet bei I(0)=I0⋅e−λ⋅0=I0=−U0R und nähert sich asymptotisch 0: limt→∞(I0⋅e−λ⋅t)=0 Lade- und Entladestrom haben entgegengesetztes Vorzeichen und damit entgegengesetzte Fließrichtung.
Die Halbwertszeit TH der exponentiellen Verläufe beträgt e−λ⋅TH=12eλ⋅TH=2λ⋅TH=ln2TH=ln2λ Mit λ=1R⋅C erhalten wir
siehe auch: Selbstinduktion | Ein- und Ausschaltvorgang im RL-Kreis
erstellt von C. Wolfseher